Die Konfirmation,
auch Einsegnung genannt, findet in den meisten Gemeinden zwischen Ostern und Pfingsten statt. Wer an der Konfirmation teilnimmt, bekennt sich zum christlichen Glauben und empfängt den Segen Gottes. In Deutschland ist jeder ab dem 14. Lebensjahr uneingeschränkt regionsmündig und kann sich taufen und konfirmieren lassen. Mit der Konfirmation wird der Jugendliche ein mündiges Mitglied der Gemeinde, darf Patenschaften übernehmen und sich an der Wahl zum Presbyterium beteiligen.
Das Wort Konfirmation kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Stärkung“.
Die Konfirmation findet im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes statt. Zuvor hat der Konfirmand an einem 1,5- bis 2-jährigen Konfirmandenunterricht teilgenommen. Der Konfirmandenunterricht vermittelt Jugendlichen die Grundlagen des christlichen Glaubens. Man erörtert gemeinsam Fragen nach dem Sinn des Lebens und Problematiken im Erwachsenwerden. Durch Freizeiten und Gruppenveranstaltungen wird die Gemeinschaft untereinander gestärkt.
Die Konfirmation ist ein festlicher Gottesdienst,
stellt den Abschluss dieses Unterrichtes dar und ist der Höhepunkt der christlichen Erziehung. Das Zusprechen des Segens im Gottesdienst wird als Einsegnung bezeichnet. Zum Abschluss der Einsegnung erhält der Konfirmand eine Konfirmationsurkunde und ein kleines Geschenk von der Gemeinde. Außerdem ist es üblich, zum Ende gemeinsam mit allen anwesenden Gemeindemitgliedern das Abendmahl zu feiern. Bei Jugendlichen, die nicht bereits im Babyalter getauft wurden, kombiniert man die Taufe gerne mit der Konfirmation. Denn nur ein getauftes Gemeindemitglied kann auch die Einsegnung in der Konfirmation empfangen. Im Anschluss an den Gottesdienst findet üblicherweise eine festliche Feier in der Familie statt.
Zur Konfirmation tragen die Jugendlichen festliche Kleidung,
wobei klassisches Schwarz und Weiß den Konfirmationslook bestimmen. Der Gottesdienst kostet die Familien nichts, doch es ist allgemein üblich, dass die Konfirmanden einen Teil ihrer Geldgeschenke an ein Kirchenprojekt spenden. Meistens handelt es sich um eine Spende an Bedürftige der Dritten Welt, die die Gemeinde unterstützt.
Die Geschichte der Konfirmation
Die Konfirmation wird weder in der Bibel noch in den Bekenntnisschriften Martin Luthers zur Reformation erwähnt. Trotzdem ist die Tradition schon sehr alt. Früher war es in den christlichen Gemeinden üblich, ausschließlich Erwachsene zu taufen. Dazu gab es einen Taufunterricht, der mehrere Jahre dauerte. Die Menschen lernten in dieser Zeit die Inhalte des christlichen Glaubens kennen und erfuhren, wie Christen untereinander und in Bezug auf ihre Umwelt lebten. Am Schluss des Unterrichtes hatten sie die Wahl, sich taufen zu lassen oder nicht.
Bei uns setzte sich bald die Kindstaufe durch
und Eltern entschieden stellvertretend für ihr Kind, den christlichen Glauben anzunehmen. Dadurch entfiel jedoch die Unterweisung in der christlichen Lehre. Täuflinge wurden quasi in ihrer Religion hineingeboren. Damit die Möglichkeit, sich Kenntnisse über den christlichen Glauben anzueignen, nicht verloren gehen sollte, gab es schon während der Reformation eine Art Katechismusunterricht. Auch er hatte die Aufgabe, auf das erste Abendmahl vorzubereiten.
In Hessen kam eine Konfirmationsordnung erstmals 1538 zur Anwendung und wurde auch schriftlich dokumentiert. So ist die Konfirmation rund 470 Jahre alt, setzte sich aber erst im 18. Jahrhundert, ähnlich wie wir sie nun kennen, durch. Im Gegensatz zur Zeit des Pietismus wird die persönliche Frömmigkeit heute jedoch nicht mehr so stark betont.